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WERFT

Die Geschichte der Schiffswerft in Memel und ihr Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg

Im 19. Jahrhundert siedelten sich Schiffbauer am linken Ufer des Flusses Danė in Memel nahe der Kurischen Nehrung an. Ab 1875 baute die Genossenschaft der Schiffstischler Fischkutter, Boote und andere kleine Schiffe. 1919 wurde die Werft von Paul Willy Lindenau gegründet und gehörte damals zu den modernsten im Ostseeraum. Gebaut wurden Fracht-, Passagier- und Bergungsschiffe, Schlepper, Fähren und Lastkähne. Das größte Schiff, die Helgoland, wurde im Mai 1938 vom Stapel gelassen. Im Zweiten Weltkrieg baute die Werft auch Minensuchboote. 

Ende 1944 floh Paul Willy Lindenau mit seinen Arbeitern und Familien vor den anrückenden sowjetischen Truppen. Um das Schwimmdock nicht zurücklassen zu müssen, ließ er es seefest verschweißen und zog es mit seinem Schlepper über die Ostsee. In Klaipėda wurde 1945 ein neuer Schiffsreparaturbetrieb gegründet und einige alte Gebäude restauriert. Später baute Lindenau eine neue Werft in der Nähe des Nord-Ostsee-Kanals und begann unmittelbar nach Kriegsende mit dem Wiederaufbau. Nach dem Tod von Paul Willy Lindenau übernahm sein Sohn Harald Lindenau die Leitung des Unternehmens.

Lindenau Maritim Park Kiel
Lindenau Maritim Park Kiel

Die Geschichte der Lindenau-Werft: Schiffsneubauten, Innovationen und Insolvenz

Die Lindenau-Werft in Kiel-Friedrichsort hat zahlreiche Schiffe gebaut, darunter Tanker, Frachter, Tender und Fahrgastschiffe. Sie führte auch Schiffsreparaturen durch. Die Werft hatte zwei Schwimmdocks und beschäftigte im Jahr 2008 rund 350 Mitarbeiter. Ein besonderes Schiff, das auf der Werft gebaut wurde, ist das E-Ship 1, das mit Rotoren angetrieben wird. Leider geriet die Werft 2008 in finanzielle Schwierigkeiten und musste Insolvenz anmelden. Sie konnte jedoch mit einem Kredit weiterarbeiten und baute bis 2011 einen letzten Tanker. Danach bekam die Werft keine neuen Aufträge mehr und musste sich auf Reparaturen beschränken. Leider verlor sie auch den Auftrag für die Reparatur des Segelschulschiffs Gorch Fock und musste Mitarbeiter entlassen.